Das Material

Hier möchte ich alle Dinge vorstellen, die ich mit großer Wahrscheinlichkeit mit auf die Wanderung nehmen werde. Ich bin noch nicht sicher, was ich wirklich alles brauche- das ist ein Prozess, der nun schon fast 2 Jahre voranschreitet.

 

Prinzipiell lehne ich mich zumindest an dem "Ultraleicht"-Gedanken an, ohne es übertreiben zu wollen. Ich werde definitiv meine Zahnbürste nicht absägen (das putzt sich Sch... ohne Stiel) und auch nicht alle Schildchen aus den Sachen heraustrennen... ;)

 

Generell habe ich aber mit den Big-4 angefangen, da man dort das meiste Gewicht sparen kann:

  • Zelt
  • Rucksack
  • Isomatte
  • Schlafsack

Aber auch bei den Klamotten und dem restlichen Zubehör kann man einiges reduzieren. Seht selbst.

 

Das Zelt

Gewicht 1.180 g

 

Als eines der schwersten Teile auf einer Trekkingtour habe ich lange gelesen, verglichen und Erfahrungen anderer ausgewertet. Übrig geblieben ist das

 

Double-Rainbow von Tarptent

 

Es ist ein 2-Mann-Zelt. Das hab ich mir gegönnt, falls man mal einen Tag schlechtes Wetter aussitzen muss...

 

Es hat 2 Eingänge und 2 Upsiden und man kann bequem drin sitzen. Mit 6 Heringen und einer Längsstange ist es ruck-zuck aufgebaut. Viele Öffnungen sorgen für eine gute Durchlüftung und beugen so Kondenswasser vor.

 

Zusätzlich kann ich es auch mit meinen beiden Trekkingstöcken freistehend aufstellen, falls man in einem Unterstand oder auf sehr felsigem Untergrund zelten möchte.

 

Der Rucksack

Gewicht 680 g

 

Ähnlich ging ich beim Rucksack vor. Er sollte auf jeden Fall <1kg sein. Meine Nachfrage bei Globetrotter ergab, daß die UL-Welle in Deutschland noch nicht angekommen ist. Dafür gab mir der nette Verkäufer aber ein paar Tipps fürs Internet.

 

Bei ZPack wurde ich dann fündig und lies ihn mir über einen Freund aus den USA schicken.

 

ARC ZIP , 57 Liter

 

Es ist ein pfiffig aufgeteilter UL-Rucksack mit Tragegestell und gepolsterten Gurten. Die Schulterriemen lassen sich gut an die Rückenlänge anpassen und das Tragegestell wir einfach durch einen Gurt nach eigenem Wohlbefínden vorgespannt.

 

In das innere Fach passen Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kochset und noch einiges anderes. In der vorderen 10l Tasche kann man dann separat die Klamotten unterbringen. Rechts und links sind 2 große Taschen für Wasser und andere Dinge, wo man schnell ran muss.

Mittels des Rollverschlusses oben kann man das Volumen noch weiter vergrößern, z.B. um Essen zuzupacken.

 

Gewicht 22 g

 

Leider hat der Bauchgurt des Rucksackes keine Taschen für Kleinkram, wie Papiere, Handy, Müsliriegel etc. Daher habe ich 2 kleine Deutertaschen hinten mit super leichtem Klettband versehen und kann sie so dort einfach ankletten. Funktioniert!

Der Schlafsack

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Den YETI (blau) hatte ich mir 2016 für's Camping in der Serengeti zugelegt. Es ist ein Deckenschlafsack mit Daunen und ist mit einer Komforttemperatur von +8°C angegeben. Ich liebe ihn, weil er soviel Platz hat und ich mich als Seiten- und Bauchschläfer genüsslich rekeln kann. Gewicht 900 g

 

Den grünen Schlafsack  brauchte ich dieses Jahr in den Anden, da dort Temperaturen bis -10°C zu erwarten waren. Es ist ein Mumienschlafsack mit einem etwas weiteren Bereich im Beinbereich, so daß ich auch hier meine Beine nachts anziehen kann.

Hersteller: Western Mountaineering

Modell: Versalite short, Komforttemperatur -5°C, Gewicht 850 g

 

Nun bin ich hin und her gerissen, ob ich lieber den warmen (leichteren) oder den Deckenschlafsack mitnehme, den man auch offen benutzen kann, wenn es sehr warm ist... Entscheidung : Versalite short! (Auf der Südinsel kann es ganz schön kalt werden)

 

Was ich unbedingt brauche, ist ein Kopfkissen. Das ist zwar gewichtsmäßiger Luxus, ich kann aber auf der Seite nicht ohne schlafen und bin dann morgens wie gerädert. Ich hatte auch schon versucht, meinen Sack mit Restklamotten als Kopfkissen zu benutzen- funktioniert für mich nicht... Ich werde wohl das etwas leichtere grüne mitnehmen Gewicht 80g

 

 Der graue Sack ist eigentlich der Pumpsack (50g) für die Isomatte. Den "missbrauche" ich gleich als Packsack für Zelt + Isomatte.

Die Isomatte

Meine erste Isomatte war die

 

NeonAir X-THERM von ThermaRest (regular) .       Gewicht 424g

 

Maße: 1,83m lang, 50cm breit, 6,4cm dick

 

Sie besitzt einen sehr guten Isolationswert von R=5,7 und ist bis -40°C angegeben. Die innere Isolationsschicht knistert ein bißchen, aber mich stört das nicht.

 

Da sowohl die Isomatte als auch der Schlafsack sehr glatt sind, bastel ich noch an einer Lösung, daß ich nachts nicht ständig runter rutsche... Noch nicht getestet habe ich die Druckknöpfe (Zubehör von ThermaRest) an Isomatte und Schlafsack im Fussbereich <-- hat nicht funktioniert

 

Den grauen Pumpsack (50g) werde ich als Packsack für das Zelt verwenden (Doppelnutzung). Mit 5 Pumpvorgängen ist die Matte voll und alles ohne Spucke ;)

 

Bei dem Einweihungstest im vergangenen Jahr passierte allerdings etwas sehr Unschönes: Nachts platzten nacheinander am Rand mehrere Stellen auf und ich mußte mehrfach mit Klebeband reparieren. Allerdings hat man bei ThermaRest eine lebenslange Garantie auf Materialschäden und sie wurde anstandslos ausgetauscht. Die neue Matte funktioniert seitdem einwandfrei. Sie steht bis November unter verschärfter Beobachtung!

 

Während meines Materialtestwochenendes bei FASTPACKING im April und sehr niedrigen Temperaturen hatte ich die Möglichkeit, die ganz neue ultraleichte Isomatte UBERLITE von Thermarest auszuprobieren. Sie hat zwar einen geringeren R-Wert, reichte mir aber bei 0°C in Kombination mit meinem warmen Schlafsack aus. 

 

Maße: 183cm lang x 51cm breit x 6,4cm dick

Das sie nur 250g wiegt, hat sie das Rennen gemacht und darf mit!

 

Danke nochmal an Carsten Jost für den Tipp.

 

Um meinen Schlafsack vom Runterrutschen abzuhalten, mache ich einfach um Schlafsack und Isomatte ein dünnes Gummiband im Fussbereich drumherum- das reicht schon.