90 Miles Beach geschafft

Nachdem ich 2 Tage Auckland unsicher gemacht habe und alle noch fehlenden Dinge, wie Feuerzeug, Gaskartusche, Essen und Backcountry Hut Pass, besorgt hatte, bin ich am Montag mit dem Intercitybus nach Kaitaia im Norden gefahren. Dort hat mich Pauly vom UTEA Park abgeholt. Zusammen mit Jenny, einer Neuseeländer, fuhren wir zum Campingplatz. Ich hatte ein Paket gebucht, dass Abholen, 2 Übernachtungen und den Transport zum Cape Reinga umfasste.

UTEA Park ist ein sehr naturbelassener Campingplatz in den Dünen, aber mit frischem Wasser, warmer Dusche und einer netten Küche / Gemeinschaftsraum. Dort kamen dann im Laufe des Nachmittags eine ganze Truppe Tramper an, die bereits die ersten 3 Tage hinter sich hatten. Alle hatten irgendwelche Blessuren, vorallem an den Füßen - ein kleiner Vorgeschmack auf meine nächsten 3 Tage 🤔

Abends gab's dann noch einen fantastischen Sonnenuntergang! 

Leuchtturm am Cape Reinga
Leuchtturm am Cape Reinga

Am nächsten Morgen fuhr mich Pauly, übrigens ein sehr lustiger Kiwi, zum Cape. Nun war ich allein und das Abenteuer konnte beginnen.

Die Maori glauben, dass am Cape Reinga, wo sich die Tasmanische See und und der Pazifik treffen, die Seelen der verstorbenen Maori ins Meer gleiten. 

Das obligatorische Startbild am Wegweiser musste natürlich sein 😇. Dann ging es über einen sehr schönen Weg durch die Dünen bis zum Strand. Und dann 12km bis zum ersten Camp, dem Twilight Beach. Sozusagen zum Drangewöhnen...

Es war der perfekte Tag mit strahlend blauem Himmel und am Abend wieder einen tollen Sonnenuntergang am Meer. 

Am zweiten Tag standen dann 30km Strand mit Überquerung mehrerer Zuflüsse auf dem Programm. Der Tidenkalender sagte Ebbe um 9.30h an, was perfekt für den Te Paki Stream war. Trotzdem gab's nasse Füsse. Sie wurden aber im Nu wieder warm und es war garnicht unangenehm. Es folgten noch ein paar kleinere Flüsschen. Der Strand schien endlos. Es hatte etwas Meditatives- nur ich, das Meer und der Strand 😀

Kurz vor dem Camp fingen auf einmal meine beiden Fuss allen an, weh zu tun. Es fühlte sich so an, als ob ich an beiden Blasen bekomme. Ich humpelte ins Camp... Als ich meine nassen Socken auszog,  waren meine Füße total aufgeweicht und rot. Gottseidank hat es sich über Nacht wieder beruhigt- keine Blasen, puhhh. Aber mit den nassen Füßen ist es wohl doch nicht so gut. 


Da ich ja den ganzen Tag Zeit hatte, sammelte ich ein paar Muscheln (Tip von Pauly) und kochte sie mir in Meerwasser zum Mittag. Sie waren ziemlich lecker. 

Bereits im Twilight Camp hatte sich eine lustige Mischung aus vielen Ländern getroffen: Kanada, USA, UK, Belgien, Korea und Deutschland. Am Tag liefen wir zwar separat, trafen uns aber abends immer wieder im Camp. Das ist ziemlich cool! Es gab viele interessante Gespräche...


Neben vielen verschiedenen Muscheln in allen möglichen Formen und Farben, gab es noch eine (lebendige) Robbe, 2 Rochen und ein Baby-Hammerhai. 

Kleiner Hammerhai
Kleiner Hammerhai

Die nächsten beiden Tage waren auch jeweils 30km Strand zu bewältigen. Das lief sich aber so weg. Meine Füße Taten abends zwar weh, aber ich habe keine Blasen! 

Heute, am Tag 4 der Wanderung haben wir die 100km geknackt und waren kurz darauf in Ahipara. Hier habe ich mir wiedermal ein Bett gegönnt 😉